Wasserstoff ist ein vielfältig einsetzbarer Energieträger auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft. Er spielt für Bremerhaven als Standort der Wissenschaft und Klimaforschung mit dem Aushängeschild „Klimahaus Bremerhaven 8° Ost" und als Kompetenzzentrum der Offshore-Windenergie eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung der Wirtschaft und Wissenschaft, hin zu einer Green Economy.
Bremerhaven verfolgt das Ziel, Testregion und Kompetenzzentrum für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien im Norden zu werden. Mit ihrer herausragenden Expertise im Bereich der Offshore-Windenergie und der Hafenlogistik besitzt die Seestadt einen idealen Ausgangspunkt für den geplanten Ausbau. Das Projekt „Wasserstoff- Grünes Gas für Bremerhaven“, das mit 20 Mio.€ vom Land Bremen und EFRE-Geldern gefördert wird, ist der Impulsgeber. Bis Mitte 2022 entsteht ein Elektrolyseurtestfeld auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Luneort, um das Zusammenspiel zwischen Elektrolyseur und Windenergieanlage zu testen. Parallel werden Anwendungen für Wasserstoff entwickelt. Insbesondere wird über das Projekt „Testregion für mobile Wasserstoffanwendungen", das mit 5 Mio. € über den Bremen-Fonds gefördert wird, eine Test- und Instandhaltungsinfrastruktur geschaffen, die zusammen mit einer wissenschaftlichen Begleitung den notwendigen Input für zukünftige Entwicklungen im Bereich der Mobilitätsanwendungen schaffen soll.
Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Autobahnanschlussstelle A27 Bremerhaven-Mitte. Betrieben werden soll sie mit grünem Wind-Wasserstoff made in Bremerhaven.
Schon heute hat Bremerhaven eine umfassende wissenschaftliche Kompetenz im Bereich Wasserstoff aufgebaut, die sich nahezu durch alle ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen zieht. In den vergangenen Jahren wurden vielfältige Projekterfahrungen, z.B. beim Einsatz von Brennstoffzellen auf Schiffen, gesammelt.
Auch Bremerhavener Unternehmen sehen ein großes Potenzial. Erste Ideen zur Nutzung von Wind-Wasserstoff werden mittlerweile realisiert. Im kommunalen Verkehr und für die Straßenreinigung werden Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb (z.B. Busse und Kehrmaschinen) angeschafft und es laufen Planungen, bestehende Fahrzeuge zur Nutzung des Wasserstoffs umzurüsten.
In der Schifffahrt und auf nicht elektrifizierten Eisenbahnstrecken wird Wasserstoff ebenfalls eine große Rolle als klimaneutraler Antrieb spielen. Die EVB setzt ab 2022 im Weser-Elbe-Netz zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude brennstoffzellenbetriebene Triebwagen ein und macht die Technologie bei uns vor Ort erlebbar.
Als Hafenstandort mit dem wirtschaftlichen Standbein maritime Wirtschaft wird der Bau von Wasserstoff betriebenen Schiffen, der Import und Export von Wasserstoff und die Bunkerung ein wesentlicher Schwerpunkt der Entwicklungen sein.
All diese Aktivitäten werden unseren ansässigen Unternehmen Anwendungsgebiete und neue Geschäftsperspektiven eröffnen. Für nicht-ansässige Unternehmen wird Bremerhaven zum attraktiven Standort der Green Economy werden.
Die BIS trägt mit dem Regionalmanagement Wasserstoff zu dieser Entwicklung bei und fördert damit den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Bremerhaven. Die Aktivitäten der Stadt werden aufeinander abgestimmt und zusammengeführt.
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Nationale Wasserstoffstrategie (NWS)