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Mit Superkräften auf Ganovenjagd

26.10.2023, Autor: Wolfgang Heumer
Zehnjähriger Bremerhavener schreibt Krimi über junge Helden in seiner Heimatstadt.

Langfinger haben in Bremerhaven keine Chancen mehr. Denn dort gehen jetzt „Die Superkumpels“ auf Verbrecherjagd. Und zwar mit Superkräften, allerdings nur auf dem Papier. Emil und Leon sind die Helden des ersten Kinderkrimis eines zehnjährigen Bremerhaveners.

Julis ist ein typischer Zehnjähriger: Der Fußballplatz ist sein zweites Zuhause. Die Schule macht mal mehr und gelegentlich weniger Spaß. Er lacht gerne, ist aufgeschlossen, kann sich aber auch zurückziehen. Nicht mehr ganz so typisch ist vielleicht, dass er es sich dann mit einem Buch im Sessel bequem macht. „Julius ist eine Leseratte“, sagt seine Mutter Emina Seiffert und erntet prompt Widerspruch von ihrem Sohn: „Na ja, eigentlich fand ich Lesen ziemlich doof“, sagt er und ergänzt offenherzig: „Mama musste mich anfangs schon etwas dazu zwingen.“ Doch längst ist er vom Lesevirus infiziert, seitdem ist er Stammgast in der städtischen Bücherei.

Möglicherweise wird er dort bald sein eigenes Buch finden – Julius hat zusammen mit seiner Mutter den Kinderkrimi „Die Superkumpels“ geschrieben. Darin gehen die Freunde Emil und Leon in seiner Heimatstadt Bremerhaven auf Ganovenjagd. Durch Zufall bemerken die beiden Jungen, dass sie Superkräfte haben. Sie fragen sich, was sie damit anfangen können. Können sie die Ganoven, die in Bremerhaven ihr Unwesen treiben, damit dingfest machen? Die Antwort kennen inzwischen schon etliche Leserinnen und Leser.

Analoge Welt mit gedruckten Buchstaben

Im digitalen Zeitalter erscheinen Kinder und Jugendliche fast schon aus der Zeit gefallen, wenn sie statt eines Smartphones ein Buch in der Hand halten. Julius hat für sich jedoch den Vorzug der analogen Welt aus gedruckten Buchstaben erkannt: „Man kann schnell im Kopf eine eigene Welt schaffen.“ Schon in der Grundschule ließ sich Julius von der Fantasie beflügeln. Klassiker wie die „Drei Fragezeichen“ und „Harry Potter“ zählen zu seinen Lieblingen. Den Anstoß, selbst einen Roman zu schreiben, gab die Klassenlehrerin aus der Grundschule: „Schreibt doch mal ein eigenes Buch“, gab sie ihrer Klasse als Aufgabe auf und steuerte eine App als Hilfsmittel bei.

Die Helden setzen ihre Stärke für einen guten Zweck ein
Emina Seiffert war von der neuen Aufgabe für Julius begeistert. Bevor sie mit ihrem Mann dessen elterlichen Hotelbetrieb in der Bremerhavener Innenstadt übernahm, studierte sie Germanistik und arbeitete als Werbetexterin. Behutsam unterstützte sie ihren Sohn bei dem Buchprojekt. Gemeinsam entwickelten sie die Ursprungsidee eines Fantasyromans weiter zum Kinderkrimi. „Mich hat von Anfang an fasziniert, dass Julius zwei Jungs in seinem Alter mit Superkräften ausgestattet hat“, erinnert sich Emina Seiffert. Mutter und Sohn waren sich einig, dass die Helden Emil und Leon ihre Superkräfte für den guten Zweck einsetzen und vor allem Seniorinnen und Senioren vor Verbrechen schützen sollten.

„Bisschen was von meinem besten Freund und mir“

Auch die „Storyline“ stand schnell. Aber daraus eine ganze Geschichte zu entwickeln, „war manchmal ganz schön schwierig und hat ein paar Monate gedauert“, erinnert sich Julius. Besondere Aufmerksamkeit widmeten Mutter und Sohn zwei Aspekten: „Wir wollten sofort, dass die Geschichte hier in unserer Heimat Bremerhaven spielt. Das gab es bisher noch nicht“, erzählt Emina Seiffert.  „Und die Typen im Buch waren uns wichtig“, ergänzt Julius. Am Ende steckt in Leon und Emil „ein bisschen was von meinem besten Freund und mir. Wir haben nur ziemlich übertrieben“, sagt er und lacht dabei. „Und die Bösen sind auch ganz schön tollpatschig und echte Dösbaddel, so dass sie gar nicht ganz so böse wirken“, ergänzt seine Mutter.

Die besondere Kunst der Spannungsbögen

Die Charaktere spiegeln sich in den Skizzen und Bildern wider, mit denen Emina Seiffert das Buch illustrierte. „Dabei habe ich vorher nie gezeichnet und bin darin auch nicht so gut“,
sagt sie. „Quatsch. Die Zeichnungen sind richtig witzig“, kommentiert Julius aus seinem Ohrensessel heraus. Die Art und Weise des kurzen Dialogs zwischen Sohn und Mutter lässt ahnen, wie die beiden sich gemeinsam von Kapitel zu Kapitel durch das Projekt arbeiteten. Mal konzentriert und schnell, dann wieder mit vielen kreativen Schleifen. Wenn die Ideen knapp wurden, gab es eine Pause, bis einer den anderen wieder anstachelte. Die besondere Kunst habe darin gelegen, „immer wieder einen neuen Spannungsbogen zu schlagen und überraschende Momente einzubauen“, sagt Emina Seiffert.

Vater und Bruder als Lektoren eingebunden

Dabei gab es viel zu lachen, etwa über die fast typische Bremerhavener Szene, in der ein fieser Mitschüler der Helden auf offener Straße ein Brot mit einer Schokonusscreme essen will und dabei nicht mit dem „Bombardement“ der Möwen gerechnet hat. Darüber konnte auch das allererste Publikum lachen: „Mein Mann und unserer älterer Sohn Laurens mussten sich jedes Kapitel anhören, bevor wir uns an das nächste gemacht haben“, berichtet Emina Seiffert. Hatten die beiden etwas zu kritisieren, wurde es geändert. „Aber meistens fanden sie das richtig gut“, betont Julius.

Überraschender Erfolg mit Abschiedsgeschenk für die Lehrerin

Zwischenzeitlich entwickelte das Buchprojekt die Tendenz zu einer unendlichen Geschichte. Julius sollte die Grundschule bald verlassen und die Klassenlehrerin, die den Anstoß zu dem Buch gegeben hatte, in Rente gehen. „Da mussten wir dann doch mal zum Schluss kommen“, lacht Emina Seiffert. Das als Abschiedsgeschenk für die Pädagogin gedachte Buch ließ sie in kleiner Auflage drucken. Es folgte ein Interview mit der regionalen Zeitung. Am Tag, als der Bericht erschien, waren schon morgens alle Bücher vergriffen. „Scheinbar haben wir mit unserem ersten Bremerhavener Kinderkrimi einen Nerv getroffen", freut sich Emina Seiffert. Mittlerweile haben Mutter und Sohn ihr Buch mehrfach nachdrucken lassen, eine Lesung in einer Buchhandlung gehalten und sind vom regionalen Fernsehsender porträtiert worden.

Wird es eine Fortsetzung geben? Mutter und Sohn grinsen sich an. „Wir haben schon Ideen", lässt sich Julius in die Karten schauen. In einem Punkt sind sich die beiden bereits sicher: „Es wird auf jeden Fall spannend.“

Pressekontakt:
Julius und Emina Seiffert, E-Mail: emina.seiffert@hotel-haverkamp.de, Telefon + 49 471 48330

Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.

Foto1: Emina Seiffert und ihr Sohn Julius haben einen Kinder-Krimi veröffentlicht. © WFB/Björn Hake
Foto2: Die Zeichnungen im Buch stammen von Emina Seiffert. © WFB/Björn Hake
Foto3: Julius hat den passenden Hoodie zum Buch an. © WFB/Björn Hake
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Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden. Es ist erwünscht, dass Journalistinnen und Journalisten den Text komplett, in Auszügen oder Zitate daraus übernehmen.
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