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Unternehmensgründer Nico Duden bringt Speditionen digital in Schwung

Im Stau stecken zu bleiben, gehört mittlerweile zum beschwerlichen Alltag für Spediteure und Logistiker. Doch in der Organisation ihrer Arbeit können sie auf der Überholspur an allen anderen vorbeiziehen. Das verspricht Nico Duden den Kunden seines Software-Hauses: „Sideklick“ automatisiert und beschleunigt – auch mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) - die internen Prozesse in Speditionen und Logistikunternehmen.

20.08.2025
Autor: BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven

Mit strahlenden Augen schaut der Junge in die Kamera; lässig hat er den linken Arm auf die Schulter seines Großvaters gelegt. Stolz stehen beide vor einem jener knallroten Autotransporter, die in den 1990er Jahren das Geschehen im Überseehafen prägten. Der Junge von damals ist inzwischen 37 Jahre alt und heißt Nico Duden. „Mein Großvater war damals Werkstattleiter bei der Spedition E.H. Harms“, erinnert er sich daran, dass er seinen Opa häufig und gerne im Fuhrpark des damals bekannten Autotransporteurs besucht hat. Vielleicht haben ihn diese Momente geprägt. Schließlich sind Lastkraftwagen und Transportunternehmen mittlerweile untrennbar mit seinem Berufsleben verbunden.  Mit seiner Firma „Sideklick“ entwickelt Duden Software-Produkte, die die internen Abläufe in Fuhr- und Logistikunternehmen digitalisieren und automatisieren: „Effizienzsteigerung ist unser zentrales Thema“, sagt Duden.

 

Die internen Planungsprozesse müssen reibungslos klappen

Die Transportwirtschaft ist eine Welt für sich. Weil es schon schwierig genug ist, sich durch die wachsenden Staus auf den deutschen Autobahnen immer noch pünktlich zu den Zielorten zu bewegen, müssen die internen Planungsprozesse reibungslos klappen. Dabei steht die Branche unter einem enormen Kostendruck, auf der einen Seite steigen die Ausgaben für Personal, Kraftstoffe und den Fahrzeugunterhalt kontinuierlich an; auf der anderen Seite warten Anbieter aus Ländern mit günstigeren Rahmenbedingungen darauf, mit ihren Angeboten sich öffnende Lücken zu füllen.

Vor diesem Hintergrund wirkt eine Bobachtung von Nico Duden überraschend: „In vielen Betrieben wird von der Planung bis zur Abrechnung immer noch mit sicherlich bewährten, aber eben veralteten Systemen auf Basis von Exeltabellen und sogar handschriftlichen Plänen gearbeitet.“ Naheliegend war für ihn der Gedanke, dass sich mit gut entwickelten digitalen Tools Abläufe optimieren und Kosten senken lassen. Deshalb entschied sich Duden nach mehreren Jahren im Angestelltenverhältnis seine eigene Entwicklungsfirma zu gründen.

Die täglichen praktischen Herausforderungen für Spediteure und Logistiker stehen für Nico Duden bei der Entwicklung von digitalen Lösungen im Vordergrund. Das entspricht seiner eigenen Lebens- und Arbeitsphilosophie. „Ich wollte nicht nur einfach Informatik studieren, sondern gleichzeitig auch die praktischen Anwendungen kennenlernen“, erinnert er sich an seine Entscheidung für das Duale Studium Informatik zum Bachelor of Science an der Universität Bremen. Das war im Jahr 2008, der kombinierte Studiengang aus akademischer und praktischer Ausbildung an der Uni war damals noch jung. Als Partner für seine Praxisphase wählte der überzeugte Bremerhavener eine Institution in seiner Heimatstadt: Am Deutschen Schifffahrtsmuseum war er an der Digitalisierung der Sammlung und der Forschungsarbeit beteiligt.

 

Umfassende Erfahrung aus dem Hafen und im Online-Handel

Dass er nach dem Studium zunächst beim Bremer Software-Spezialisten Team Neusta arbeitete und nach den ersten Berufsjahren zum Hafen- und Logistikkonzern Eurogate wechselte, erwies sich auch rückblickend als richtige Strategie. Im Team Neusta war er unter anderem an der App-Entwicklung für das trendige Küchentool Thermomix beteiligt; zu den weiteren Projekten zählte es beispielsweise, den Online-Shop der Schuhhandelskette Deichmann aufzubauen. Beides zahlte sich aus, als er sich vor fünf Jahren mit „Duden Consulting“ als Vorläufer der heutigen Sideklick GmbH selbstständig machte. „Es war der Beginn der Corona-Zeit“, erinnert sich Duden. Weil Produktions- und Lieferketten als Folge der Lockdowns immer wieder unterbrochen wurden, hatte Dudens Zielbranche Logistik und Spedition genug mit den eigenen Sorgen zu tun und nur wenig Luft, sich mit zukunftsweisenden Software-Lösung zu befassen. „Online-Shops erfuhren in der Zeit jedoch einen regelrechten Boom; mit entsprechenden Software-Lösungen ist das Unternehmen sehr gut durch die Pandemie gekommen“, berichtet Duden.

Die Weichenstellungen für den späteren Weg in die Selbstständigkeit wurden allerdings schon lange vor der Pandemie gestellt - was Duden selbst erst im Laufe der Zeit bewusst wurde. Viereinhalb Jahre arbeitete Nico Duden in der Eurogate-IT-Abteilung auf dem Containerterminal in Bremerhaven. „Im ersten halben Jahr hat mir die Firma die Möglichkeit gegeben, alle Arbeitsabläufe auf dem Terminal im Detail kennenzulernen“, berichtet Duden. Eurogate legte Wert darauf, dass die Beschäftigten im Overhead das Geschehen im Hafen kennen und verstehen. Das erwies sich als wertvoll für Nico Duden: „Das hat mir ganz wichtiges Wissen über die Abläufe und Herausforderungen in Transport und Logistik gegeben“, betont er.

Diese Kompetenz kann er jetzt gewinnbringend für seine Kunden nutzen, wenn es darum geht, die Abläufe in Spedition und Logistik zu digitalisieren und zu optimieren: „Ich muss mich nicht lange in die jeweiligen Prozesse einarbeiten, sondern kann mit meinen Kunden auch in fachspezifischen Fragen auf Augenhöhe sprechen.“ Das Ergebnis sind individuell angepasste Software-as-a-Service-Lösungen, die den gesamten Ablauf von Anfrage und Angebot, die Abwicklung einschließlich Routenplanung bis zur Abrechnung weitgehend automatisieren. Dank der Prozess-Optimierung und durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz gewinnen die Kunden einen für Logistiker wesentliche Vorteil: Sie sparen Zeit. „Logistik auf der Überholspur“ lautet entsprechend der Slogan, mit dem Sideklick potenzielle Kunden auf sich aufmerksam macht.

 

Entspannte Atmosphäre im Büro lässt Zeit für gelegentliche Kicker-Turniere

Dem Tempo, das Duden seinen Kunden ermöglicht, steht die entspannte Atmosphäre in den Sideklick-Büroräumen im timeport 2 Gebäude am Neuen Hafen nahezu diametral gegenüber. Für Besprechungen haben sich Duden und sein Prokurist Thore Frenzel eine kleine Sessel-Ecke im Chefbüro eingerichtet; wenn Planungen und strategische Überlegungen an einen toten Punkt zu gelangen drohen, genießen die beiden den fantastischen Ausblick auf den Neuen Hafen. „Thore war der erste Mitarbeiter“, erzählt Nico Duden, „er hat hier als Werkstudent angefangen.“ Die beiden verstehen sich augenscheinlich gut - das ist gut fürs Betriebsklima und auch für den Chef: Weil er sich aufs Team und seinen Prokuristen verlassen kann, bleibt dem Unternehmensgründer trotz der Selbständigkeit genügend Zeit für Frau und Familie.

Zeit bleibt aber auch für ein spannendes Fußball-Turnier im Eckzimmer der Büroetage. Dort steht ein Kicker, der offenbar stark frequentiert ist. „Wenn man konzentriert an einer Software-Lösung arbeitet, braucht man zwischendurch Abwechslung und Entspannung“, meint Nico Duden. Entspannend ist auch der Panorama-Blick von dort über den Hafen, die Havenwelten und den Simon-Loschen-Leuchtturm. Für Nico Duden ist diese Perspektive symbolhaft für die gute Zusammenarbeit und den schnellen Service der BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven. Seitdem Duden das Unternehmen aus eigener Kraft und eigenem Können gegründet und durch die Pandemie geführt hatte, unterstützen ihn die Wirtschaftsförderer durch die Einbindung in Netzwerke und Einladungen zu vielfältigen Veranstaltungen beim Ausbau und der Weiterentwicklung des Geschäftes.

Die Wirtschaftsförderer hatten ihm auch die ersten Büroräume im timeport 2 vermittelt. Seinen heutigen Firmensitz im vierten Stock, den er gemeinsam mit seinem Partner-Unternehmen „Wenite“ gemietet hat, verdankt er ebenfalls der BIS. Als Duden davon hörte, dass die Räume frei wurden, meldete er sofort sein Interesse an: „Wieder war der schnelle Kontakt zur Wirtschaftsförderung sehr hilfreich.“ Die einmalige Perspektive können die Kunden auch außerhalb der geschäftlichen Treffen genießen: „Zu den Maritimen Tagen oder in diesem Jahr zur SAiL laden ,Wenite‘ und wir unsere Kunden an einem Tag zum ,Haven-Hangout‘ in unsere Büroräumlichkeiten ein“, sagt Duden. Gemeinsam mit seinem Partnerunternehmen kann er dann bis zu 100 Gäste dort begrüßen.

Bildmaterial

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