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Suche nach einem attraktiven Eigenheim führt Physiotherapeuten zur eigenen Praxis

Ein schönes Eigenheim, gut gelegen und trotzdem bezahlbar - für viele bleibt dies ein Traum. Aber nicht für Chantal und Malte Fink. Obwohl die beiden Physiotherapeuten in Bremen arbeiteten, zogen sie für ihr Traumhaus nach Bremerhaven. Dem ersten mutigen Schritt folgte im Frühjahr 2024 der nächste: Nach fast zehn Jahren als Angestellter gründete Malte Fink seine eigene Praxis in Bremerhaven. „Das war genau die richtige Entscheidung“, sagt der 32-Jährige rückblickend.

18.06.2025
Autor: BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven

Kofinanziert von der Europäischen Union

Der Wert von Beweglichkeit wird zumeist erst deutlich, wenn sie eingeschränkt ist. Zum Glück gibt es in solchen Situationen Physiotherapeuten wie das Ehepaar Chantal und Malte Fink. Mit „PhysioFink“ betreibt Malte seit gut einem Jahr eine eigene Praxis für Physiotherapie und Krankengymnastik, in der auch seine Frau arbeitet, wenn die gemeinsame Tochter in der Kita ist. „Es war uns wichtig, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. In unserer eigenen Praxis haben wir den Freiraum, das flexibel zu gestalten“, erklärt Chantal Fink.

„Das Ganze hat sich sehr schnell sehr gut entwickelt“

Bis dahin ist dies eine fast alltägliche Geschichte, denn mittlerweile gibt es viele Praxen wie „PhysioFink“ an der Lindenallee in Bremerhaven-Wulsdorf. Als Chantal und Malte 2015 ihre Ausbildung beendeten, sah die Welt für die beiden noch anders aus: „Eigentlich haben wir nie an eine Selbstständigkeit gedacht“, erinnert sich Malte Fink. Dass er den Schritt nach fast zehn Jahren als Angestellter wagte, hat etwas mit Mobilität zu tun - mehr dazu später. „Anfangs hatte ich einige Zweifel, ob das gut gehen wird“, räumt Malte ein, „aber das Ganze hat sich sehr schnell sehr gut entwickelt“. Chantal Fink begegnete dem Thema Selbstständigkeit zunächst mit Respekt: „Aber gerade, weil wir das gemeinsam machen, war es der richtige Schritt“, sagt sie, „man wächst da rein und es macht Spaß, selbst zu gestalten, statt nur mitzulaufen.“

Vorbeugen ist besser als Bohren. Der legendäre Slogan aus der Zahnpasta-Werbung gilt im übertragenen Sinne auch für das Thema Mobilität. „Sich richtig und bewusst zu bewegen und beispielsweise zu lernen, wie man Schweres richtig anhebt, ist für den langfristigen Erhalt der Beweglichkeit sehr wichtig“, betont Malte Fink. Aus seiner detailreichen Ausbildung zum Physiotherapeuten kennt er jede Strategie und Technik für einen vorbeugenden Schutz der Mobilität. Dennoch kommen viele seiner Patienten erst dann in die Praxis, wenn es irgendwo im Rücken zwackt oder in den Gelenken knackt: „Offenbar sind solche Alarmzeichen erforderlich, damit man seinen Körper ernst nimmt“, meint Fink.

Vertrauen und eine ruhige Atmosphäre tragen zum Behandlungserfolg bei

Viele glauben, Physiotherapie sei vor allem etwas für Ältere und für die, die sich ohnehin schlecht bewegen können. Doch Malte Fink tritt dem entschieden entgegen: „Unsere Tätigkeit ist extrem vielseitig und kann sowohl vorbeugend als auch regenerativ wirken.“ In seiner Praxis an der Lindenallee bietet er gemeinsam mit seiner Frau sowie der Masseurin und Hydrotherapeutin Ramona Hückstedt die klassische Bandbreite der Physiotherapie an: Krankengymnastik und manuelle Therapie als Mittel gegen körperliche Einschränkungen; Lymphdrainage gegen Stauungen von Flüssigkeiten beispielsweise in Armen oder Beinen; Maßnahmen zur Mobilisation von Gelenken. „Mir ist der persönliche Kontakt besonders wichtig“, betont Chantal Fink. Viele Patientinnen und Patienten kommen mit Beschwerden, aber auch mit Unsicherheit. Da hilft es, wenn man sich wirklich Zeit nimmt und genau hinhört“, erklärt sie. „man spürt schnell, wie wichtig Vertrauen und eine ruhige Atmosphäre für den Behandlungserfolg sind.“

Den schnellen Erfolg seiner Praxis verdankt Fink zusätzlich auch einer Spezialisierung auf Erkrankungen, bei der Laien nicht sofort an Physiotherapeuten denken: „Gerade bei Nervenerkrankungen wie Parkinson oder MS lassen sich die Symptome und Beschwerden der Patienten durch die so genannte Neurologische Krankengymnastik spürbar verringern“, erläutert Fink. Eine weitere Spezialität von „PhysioFink“ ist die Behandlung von „Craniomandibulären Dysfunktionen“ - hinter dem Zungenbrecher verbergen sich Kiefergelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Verspannungen im Kieferbereich. „Ausgelöst werden solche Beschwerden zum Beispiel durch Stress oder Zahnfehlstellungen“, erläutert Fink, „eine frühzeitige Diagnose und eine professionelle Physiotherapie können die Lebensqualität deutlich verbessern“, verspricht er.

Physiotherapeuten haben das Wohlbefinden anderer buchstäblich in der Hand

Apropos verbessern: Anderen Menschen in Gesundheitsfragen zu unterstützen und ihnen zu helfen, war seine Motivation bei der Berufswahl - allerdings auf Umwegen. „Eigentlich wollte ich Medizin studieren“, berichtet Fink. Als er das Abitur ablegte, gab es wegen der damals begonnenen Schulzeitverkürzung auf 12 Jahre doppelt so viele Abgänger wie zu normalen Zeiten; entsprechend stark war der Run auf die ohnehin knappen Medizin-Studienplätze. Um die Wartephase zu überbrücken, begann Malte Fink die Ausbildung zum Physiotherapeuten. Nicht nur, dass er dabei seine Frau kennenlernte - die Erfahrungen aus den praktischen Phasen der Ausbildung veränderten seine Grundeinstellung zu seinem künftigen Beruf: „Ich habe schnell gemerkt, dass man als Physiotherapeut viel näher am Patienten ist und tatsächlich sichtbar etwas für seine Genesung tun kann.“ Physiotherapeuten haben es buchstäblich in der Hand, dass es anderen besser geht und sie beweglich bleiben.

Mobilität entwickelten Malte und Chantal Fink ganz pragmatisch auch für das eigene Wohlergehen. „Als unsere Tochter zur Welt kam, haben wir uns ein eigenes Haus gesucht“, erinnert sich Malte Fink. Bis dahin hatten sie in Bremen gewohnt. Dort und im Umland erwies es sich als unlösbare Herausforderung, etwas Schönes und zugleich Bezahlbares zu finden. Auf die Alternative Bremerhaven kamen die beiden nicht nur, weil der Standort deutlich günstigere Konditionen bietet als die große Schwesterstadt: „Auch das Umfeld ist sehr attraktiv“, betont Malte Fink. Für Chantal Fink war Bremerhaven darüber hinaus eine Rückkehr: „Ich bin hier geboren und aufgewachsen, es war schön, wieder näher bei der Familie zu sein“, sagt sie.

Durch Zufall die passenden Räume für die eigene Praxis gefunden

Besondere Beweglichkeit erforderte die eigene berufliche Zukunft. Eine eigene Praxis war für die beiden bis dahin kein Thema. Doch nach einem Jahr in Bremerhaven verhalf ihnen der Zufall zu den Behandlungsräumen an der Lindenallee in der erforderlichen Größe und Beschaffenheit. „Ich war anfangs ja etwas skeptisch“, erzählt Malte Fink - immerhin gab es in der Nachbarschaft bereits zwei florierende Praxen.

Trotz aller Herausforderungen ließ sich Fink nicht von seinem Vorhaben abbringen und verfolgte konsequent seinen Weg in die Selbstständigkeit. Unterstützt wurde er dabei vom Arbeitsförderungs-Zentrum (AFZ) Bremerhaven, das – neben der BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven – zu den wichtigen Partnern der Starthaus-Initiative Bremerhaven zählt.

„Das war genau der richtige Schritt“, bilanziert er nach einem guten Jahr mit eigener Praxis. Mit seinen Spezialisierungen hat er genau die Nische gefunden, in der sich seine Praxis gut entwickeln konnte. Dank einer guten Praxisorganisation - auf die achtet Rezeptionskraft Melina Glander - haben Chantal und Malte Fink trotz des regen Betriebs in der Praxis genügend Bewegungsspielraum für das, was die beiden nach Bremerhaven geführt hat: „Natürlich ist es in der eigenen Praxis etwas anders als im Angestelltendasein. Aber die Zeit für uns und unsere Tochter bleibt uns auf jeden Fall“, betont Malte Fink. Dazu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt: „Wir sind nicht nur Kollegen, sondern auch ein Paar, das sich ergänzt. Das macht unsere Arbeit besonders“, sagt Chantal Fink.

Bildmaterial

  1. Physiofink_Trainigsraum.jpg
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  3. Physiofink_Manuelle-Therapie.jpg
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  4. Physiofink_Kiefergelenk-Therapie.jpg
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