12.08.2025
Autor: BIS Wirtschaftsförderung Bremerhaven
Symbolische Schlüsselübergabe der Allianz „3 Schulen Bremerhaven“ für Neue Oberschule Lehe (NOL) und Schulzentrum Hamburger Straße (SHS)
„Ein Schlüssel öffnet Türen – heute öffnen wir die Türen zu neuen Chancen, besseren Lernbedingungen und einem modernen Lernumfeld für hunderte junger Menschen in unserer Stadt“, kommentierte Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz den symbolischen Akt.
Pünktlich zum Schuljahresstart 2025/2026 hat die Projektallianz „3 Schulen Bremerhaven“ zwei Schulgebäude fertiggestellt: die 5-zügige Neue Oberschule Lehe (NOL) mit 12.874 Quadratmetern Fläche und 2-Feld-Sporthalle im Stadtteil Mitte an der Grenze zu Lehe sowie das 3-zügige Schulzentrum an der Hamburger Straße (SHS) mit 12.544 Quadratmetern und ebenfalls eigener Sporthalle in Geestemünde. Bereits im Herbst 2025 wird als dritte Schule die Neue Grundschule Lehe (NGL) mit einer Fläche von 4.631 Quadratmetern folgen.
Investition in die Zukunft der Bremerhavener Kinder
Die Gesamtkosten von rund 190 Millionen Euro brutto einschließlich der kompletten Möblierung der Schulen des Abrisses vorhandener Bauten und der Umlagerung von Sportplätzen trägt die STÄWOG Gruppe als Bauherrin und Betreiberin. Schulamt und Stadt Bremerhaven haben sich im Gegenzug verpflichtet, die Schulgebäude auf mindestens 30 Jahre anzumieten. „Das ist nicht nur eine Investition in moderne Gebäude, sondern vor allem in die Zukunft unserer Kinder“, unterstrich Melf Grantz. „Die Neubauten zeigen: Gute Schulen brauchen nicht nur gute Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch Räume, die zum Lernen einladen – nachhaltig, technisch auf dem neuesten Stand und architektonisch durchdacht.“
Alle drei neuen Schulen setzen auf zukunftsweisende Architektur und ein Konzept, das flexible und multifunktionale Lernräume in den Mittelpunkt stellt. Statt klassischer Klassenzimmer sind offene Lernlandschaften, zentrale Marktplätze und variable Raumkonzepte entstanden. In Kooperation mit dem Schulamt, den Schulleitungen und den Kollegien wurden die modernen Unterrichtsräume ebenso wie Mensa, Bibliothek und Selbstlernbereiche bereits mit modernem Mobiliar ausgestattet. „Mein besonderer Dank gilt allen, die diese Bauvorhaben möglich gemacht haben – von der Planung über die Umsetzung bis hin zur heutigen Fertigstellung. Gemeinsam haben wir etwas Bleibendes geschaffen“, sagte der Oberbürgermeister.
Großes Engagement aller beteiligten Partner
„Wir können stolz sein auf diese drei neuen Schulen, die architektonisch und pädagogisch Maßstäbe für die Zukunft setzen“, meinte auch Sieghard Lückehe, Geschäftsführer der STÄWOG Unternehmensgruppe. „Die Planungsphase für die Schulneubauten hat Anfang 2022 begonnen, die Bauarbeiten im Frühjahr 2023. Seitdem waren rund 300 Menschen bei STÄWOG, BIS und unseren fünf Projektpartnern engagiert an diesem Mammutvorhaben beteiligt“, sprach der STÄWOG-Chef seinen Dank aus.
Aber Sieghard Lückehe gab auch zu: „Wir sind – wie die kommenden Schülerinnen und Schüler – auch etwas aufgeregt, denn es ist für uns das erste Schuljahr.“ Die Städtische Grundstücksgesellschaft STÄGRUND bringe ihre Erfahrung beim Betrieb öffentlicher Gebäude wie dem Stadttheater Bremerhaven und dem Zoo am Meer erstmals auch im schulischen Bereich ein. „Durch die Doppelfunktion als Bauherrin und Betreiberin der Schulen bündeln wir das Wissen aus Planung, Bau und Betrieb“, versprach Sieghard Lückehe eine „neue Qualität für das Facility Management öffentlicher Gebäude“.
Innovatives Allianzverfahren hat sich vollauf bewährt
„Wir haben uns in Absprache mit der Stadt bewusst für neue Wege entschieden, für die Umsetzung in einer Integrierten Projektallianz mit sieben Partnern und für innovative digitale Methoden wie BIM und LEAN. Für den öffentlichen Hochbau in Deutschland war das eine Premiere“, erläuterte Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung. „Dies hat uns ermöglicht, reibungslos mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten und im vereinbarten Kosten- und Terminrahmen zu bleiben.“
Der neue Ansatz werde auch im Betrieb über die kommenden Jahrzehnte Früchte tragen. „Dank der Daten des ‚digitalen Zwillings‘ bleiben die Schulgebäude digital vernetzt. Betrieb und Wartung – von der Planung von Reparaturen oder Malerarbeiten bis zur Kontrolle der Geothermie – können schneller erfolgen, quasi per Mausklick.“ Schnorrenberger ist überzeugt: „Mit der Allianz ‚3 Schulen Bremerhaven‘ haben wir in mehr als einem Sinne Schule gemacht.“
Architektonisch und pädagogisch auf dem neuesten Stand
Das bestätigte auch Stadtrat Dr. Hauke Hilz, Bremerhavens Dezernent für Schule und Kultur: „Es war immer ein Austausch auf Augenhöhe zwischen allen Beteiligten aus Bau und Pädagogik. Das hat dieses innovative Allianzverfahren ausgezeichnet. Und: Der Zeit- und Kostenrahmen wurde eingehalten“, sagte er. „Ich bedanke mich bei allen, die an diesem langen und manchmal auch kräftezehrenden Prozess mitgewirkt haben.“
Hauke Hilz betonte, dass sich die innovative Arbeit auch im Schulalltag der rund 1.500 Schüler:innen, die in den beiden Neubauten unterrichtet werden, fortsetzen wird: „Die Schülerinnen und Schüler sowie die Schulbeschäftigten bekommen mit dem heutigen Tag zwei Schulgebäude, die räumlich den pädagogischen Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen. Bremerhaven ist damit Vorreiter.“ Abschließend blickte er auf den bevorstehenden ersten Schultag: „Ganz besonders freue ich mich für die Schülerinnen und Schüler, dass das Warten nun ein Ende hat. Ich wünsche den Schulgemeinschaften der drei Schulen einen guten Start und viel Freude in den und an den neuen Gebäuden!“
Über die Allianz „3 Schulen Bremerhaven“
Der Auftraggeber, die Architekten und Fachplaner und die Bauunternehmer arbeiten gemeinsam als Integrierte Projektallianz (Integrated Project Alliance, kurz: IPA) „3 Schulen Bremerhaven“. Der dreifache Schulneubau in Bremerhaven ist das erste IPA-Projekt der öffentlichen Hand im Bereich des Hochbaus in Deutschland. Beim IPA-Verfahren arbeiten alle Projektbeteiligten von Beginn an als Team zusammen. Wie in einem „Unternehmen auf Zeit“ arbeiten alle am Projekt beteiligten Mitarbeitenden über Unternehmensgrenzen hinweg als integriertes Team. Sowohl Risiken als auch Gewinn werden gerecht auf allen Schultern verteilt; eigennütziges Silo-Denken wird ersetzt durch ein ganzheitliches und gemeinschaftliches Streben nach der bestmöglichen Lösung für das Gesamtprojekt. Ziel ist, mit modernen Methoden wie BIM (Building Information Modelling) und LEAN die Abläufe in einem komplexen Projekt zu optimieren und die Baukosten und -termine effizient und verlässlich zu gestalten.
Partner der Allianz 3 Schulen Bremerhaven:
- Bauherrschaft STÄWOG-Gruppe - Städtische Grundstücksgesellschaft mbH Bremerhaven in Zusammenarbeit mit der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH
- Objektplanung Gebäude & Freianlagen: Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit WES GmbH LandschaftsArchitektur
- Tragwerksplanung: WTM Engineers GmbH
- TGA: Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG
- Ausführung erweiterter Rohbau: AUG. Prien Bauunternehmung GmbH & Co. KG
- Ausführung Ausbau: Lindner SE
- Ausführung TGA: Linder SE
Über die STÄWOG
Die STÄWOG, das sind 70 motivierte Mitarbeiter:innen und 6 Auszubildende, die sich um 5.100 Wohnungen, 130 Gewerbeeinheiten, 700 Garagen, mehrere Theater, Parkhäuser und sogar einen Zoo kümmern.
Als 100-prozentige Tochter der Stadt Bremerhaven engagiert sich die STÄWOG-Gruppe in vielfältigen Stadtentwicklungsprojekten: von Künstler- und Studierendenhäusern über Ausbauhausprojekte und Mehrgenerationenhäuser bis hin zu einer erfolgreichen Popup-Store-Kampagne gegen gewerblichen Leerstand.
Über die BIS Wirtschaftsförderung
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS ist Dienstleister und Partner für alle Unternehmen, die sich am Standort Bremerhaven engagieren, wachsen wollen, sich umstrukturieren oder neu ansiedeln.
Ein kompetentes Team von Mitarbeiter:innen unterstützt unter anderem bei Erweiterungsvorhaben, Förderprojekten und Finanzierungen, Beratung und Begleitung bei der Standortsuche und der Neuansiedlung sowie Infrastrukturentwicklung und -realisierung.