Menü

Wirtschaftsförderung
Bremerhaven
Kurze Wege für
die Wirtschaft

Corona-Hilfen

Sieben Projekte für den Klimaneutralen Hafen

02.03.2021, Autor: Bremenports
Bremerhaven will sich als maritimes Testfeld für Wasserstofftechnologien profilieren

bremenports reicht umfassende Projektskizze in Berlin zur Förderung ein.

„H2Bx.MariTransGate“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich eines der ambitioniertesten Klimaschutz- und Verkehrswendeprojekte im Land Bremen. Im Rahmen eines bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs hat bremenports jetzt in Kooperation mit der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) eine umfangreiche „IPCEI-Interessenbekundung“ auf den Weg gebracht. „Mit diesem Antrag wollen wir Bremerhaven als Testfeld für Wasserstofftechnologien im maritimen Verkehrssektor profilieren“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. „Besonders bedeutend ist dabei, dass die im Rahmen des Verbundvorhabens vorgelegten sieben Einzelprojekte einen engen Bezug zueinander haben. Es geht in der 180-seitigen Projektskizze um die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Energie, um konkrete Anwendungsmöglichkeiten im internationalen Verkehrskotenpunkt Bremerhaven, aber auch um den Import von Wasserstoff. Diese Projekte sollen im Hafenbetrieb als Teil des Verkehrssektors wichtige Impulse zur Verbreitung von Wasserstofftechnologien auslösen.“

Ausgeschrieben war das Wettbewerbsverfahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Bundesministerium für Digitale Infrastruktur und Verkehr und dem Bundesministerium für Umwelt. Gefördert werden Projekte, die geeignet sind, wichtige Impulse zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie zu setzen.

IPCEI steht dabei für „Important Project of Common European Interest“. Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamen europäischem Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. IPCEI-Projekte sollen einen Beitrag zu den strategischen Zielen der Europäischen Union (EU) leisten und positive Effekte in der gesamten EU bewirken.

Robert Howe: „Mit der breiten Aufstellung die wir für unseren Antrag gewählt haben, soll Bremerhaven als europäischer Seehafenstandort und nationaler trimodaler Verkehrsknoten einen Beitrag zu den Wasserstoffstrategien leisten, die derzeit europaweit, national und auch lokal erarbeitet werden.“

Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Hafengebiet zusätzliche erneuerbare Energie erzeugt und zur Versorgung eines „Hafen-Elektrolyseurs“ genutzt werden. Dieser dient der Produktion von Wasserstoff, und somit der besseren Integration von erneuerbarer Energie in die Gesamtenergieversorgung des Gebietes. Der erzeugte grüne Wasserstoff soll zur Versorgung hafen- bzw. verkehrsspezifischer Anwendungen genutzt werden. Gedacht ist dabei an mobile Power Packs, Schiffsantriebe, Rangierloks, LKW und später auch an Umschlagsgeräte.

Es ist absehbar, dass mittelfristig der Bedarf an Wasserstoff und dessen Derivaten steigen wird. Hierfür gibt die geplante Umstellung der Bremer Stahlproduktion auf Wasserstoff wichtige Hinweise. Um hierauf vorbereitet zu sein, werden in einem weiteren zentralen Baustein der Aufbau von Import- und Verteilstrukturen sowie die Verknüpfung von CO2-Abscheidung und CO2-Transportketten im Hafen aufgezeigt.

Für die weitere Planung und eine spätere Umsetzung ist das von bremenports und der BIS geführte Konsortium offen für die Unterstützung und Beteiligung durch weitere Projektpartner. Dieser Prozess soll gezielt von Bundes-, Landes- und EU-Seite unterstützt werden.“

„Das bereits im Juni des letzten Jahres mit 20 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union (EFRE) geförderte Vorhaben „Grüner Wasserstoff für Bremerhaven“ mit namenhaften Forschungspartnern ist der Grundstein für ein Kompetenzzentrum Wasserstoff in Bremerhaven. Das nun beantragte Projekt Testfeld für Wasserstofftechnologien ist ein weiterer Baustein dieser Strategie und bringt wichtige Impulse für zusätzliche Wasserstoffprojekte. Die enge Zusammenarbeit der Projektpartner für eine gemeinschaftliche Kompetenz in Bremerhaven ist hier der richtige Weg und lenkt auch die Aufmerksamkeit von auswärtigen Unternehmen auf Bremerhaven,“ ist Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS überzeugt.

In einem Unterstützungsschreiben hat die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, den Verbundantrag ausdrücklich begrüßt. Schilling: „Der Seehafen Bremerhaven bietet ideale Bedingungen, um beispielhaft die erfolgreiche Integration von grünem Wasserstoff für andere Seehäfen zu belegen und für den gesamten Transportsektor richtungsgebend vorzubereiten.“ Schilling hob insbesondere den breiten Ansatz zur Verwendung von Wasserstoff im Seehafenstandort Bremerhaven hervor, der ein auf erneuerbaren Energien bestehendes Gesamtenergiesystem ermögliche. Schilling: „Mit den verkehrsbezogenen Anwendungen und dem Aufbau von Importstrukturen können die Projekte einen bedeutenden Beitrag zur Marktfähigkeit der Wasserstofftechnologie erbringen.“

Die zuständigen Bundesministerien werden in den kommenden beiden Monaten die von den Antragstellern vorgelegten rund 200 Projekte bewerten und mit einer Vorauswahl auf die beteiligten Bundesländer zugehen. Die gemeinsam getragene Projektauswahl könnte dann der EU zur Zustimmung vorgelegt werden. Zum Ende des Jahres soll dann die Antragstellung möglich sein, bevor die Projekte in 2022 beginnen können. Eine Umsetzung der von bremenports in Kooperation mit der BIS Bremerhaven, der Siemens AG, der Weserfähre GmbH und der Brüssel & Maass Logistik GmbH sowie zahlreichen Unterstützern vorgelegten Projektskizzen ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt.

Die Erstellung des von bremenports und BIS eingereichten Verbundantrags ist von zahlreichen Institutionen unterstützt worden. Zu nennen sind insbesondere

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen
Der Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven
Das Maritime Cluster Norddeutschland
H2BX eV.,wab e.V.,
EWE
NTB
BEAN

Die Verbundprojekte im Einzelnen:

H2Bx.HyGrid / Ansprechpartner: bremenports

Aufbauend auf den Ergebnissen des BMWi-geförderten FuE-Projektes SHARC wurde gemeinsam mit der Siemens AG eine Projektskizze zur weiteren Umsetzung vorgelegt. Mit Windenergie- und Photovoltaikanlagen wird zusätzliche erneuerbare Energie erzeugt. Diese wird in ein aufzubauendes smartes MicroGrid für das Hafengebiet eingespeist und dient zugleich der Versorgung eines „Hafen-Elektrolyseurs“. Der erzeugte grüne Wasserstoff soll vor der weiteren Verteilung an die Nutzer im Hafen in Tanks zwischengelagert werden.

Ein elektrischer Speicher soll zudem die erzeugte regenerative Energie in Spitzenzeiten zwischenspeichern. Mit dem Konzept verbunden sind auch Vorschläge für neue betriebliche Ansätze, die geprüft werden sollen.

H2Bx.HyDistriTerm / Ansprechpartner: bremenports

Das Projekt zielt auf die Entwicklung und den Aufbau von Umschlags-, Aufbereitungs- und Verteilungsanlagen speziell für den Import und die Distribution von Wasserstoff und Wasserstoffderivaten, die im Überseehafen von Bremerhaven entstehen sollen. Dieser Bedarf dürfte entstehen, wenn auch die Nachfrage in der Industrie sowie der Schifffahrt zunimmt und auch an Produktionsorten mit günstigen Erzeugungsbedingungen (z.B. Island, Norwegen, Nordafrika oder Naher Osten) die Produktionskapazitäten aufgebaut werden. Der Import des Wasserstoffs soll mittels neuartiger Container erfolgen. Für die Wasserstoffderivate sollen spezialisierte Tankschiffe zum Einsatz kommen.

H2Bx.HyShunter / Ansprechpartner: bremenports

In einer separaten Kooperation arbeiten evb, Alstom, Hy Solutions, HPA und bremenports an der Entwicklung einer wasserstoffbetriebenen Rangierlok.

In den Hafengebieten Bremerhavens und Hamburgs soll schließlich der Betrieb und insbesondere die Betankung der wasserstoffbetriebenen Rangierlok sichergestellt werden. Im Bremerhavener Projekt soll sowohl die Betankung der Lok als auch der neuen Schiffseinheiten mit entsprechender Antriebstechnologie mittels einer nach Möglichkeit multimodalen Tankstelle erfolgen, an der dann auch Straßenfahrzeuge versorgt werden können.

H2Bx.HyShipSol / Ansprechpartner: bremenports

Mobile wasserstoffgespeiste Stromgeneratoren und vier mit Wasserstoffantrieb
ausgerüstete Schiffsneubauten sollen für den Bereich der Schifffahrt Lösungen bieten, um den Markthochlauf der Wasserstofftechnologie zu unterstützen und den vor Ort erzeugten Wasserstoff zu verwerten. Dabei geht es um Arbeitsschiffe der bremenports und weitere Behördenschiffe des Hafenkapitäns sowie der Wasserschutzpolizei.

H2Bx.HyLiner / Ansprechpartner: Weserfähre GmbH

Das seetaugliche Fahrgastschiff GEESTEMÜNDE II soll nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik nachhaltig und ressourceneffizient entwickelt, konstruiert, gebaut und betrieben werden. Dabei werden neueste Methoden, Konzepte und Verfahren eingesetzt. Die GEESTEMÜNDE II wird ein herausragendes Beispiel für die sichere und zuverlässige Nutzung von Methanol-Brennstoffzellen auf Seeschiffen – gemeinsam mit den Schiffen im Teilprojekt HyShipSol ein wichtiger Meilenstein und Impuls zur Dekarbonisierung der Seeschifffahrt.

H2Bx.HyFuel / Ansprechpartner: BIS

Mit der Entwicklung und der Errichtung einer Produktionsanlage für synthetisches Methan und Methanol bis zum industriellen Maßstab wird dieser Teilprojekt Ausgangspunkt für die Produktion von CO2-neutralen Schiffskraftstoffen im groindustriellen Maßstab am Standort Bremerhaven. Es schafft die notwendigen Voraussetzungen zur Bereitstellung der synthetischen, klimaneutralen Kraftstoffe Methan und Methanol für die Schifffahrt und zur Versorgung der GEESTEMÜNDE II mit grünem Methanol als Treibstoff.

H2Bx.HyCompany / Ansprechpartner: Brüssel & Maas Logistik GmbH

Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Errichtung einer autonomen Energieversorgung aller betrieblichen Teilprozesse eines typischen Transportunternehmens in der Logistikbranche, wie das Betanken der Lkw, der elektrischen Energieversorgung sowie der Kälte- und Wärmeversorgung der Gebäudeinfrastrukturen ab. Hauptenergieträger der Energieversorgung sollen Strom aus eigenen Photovoltaik-Anlagen und selbsterzeugter grüner Wasserstoff sein.

Ansprechpartner für die Medien:
Holger Bruns
bremenports GmbH & Co. KG
Tel.: 0471 309 01-103
E-Mail: Holger.Bruns@bremenports.de

 

/suche/
Menü