Von links nach rechts: Dr. Piere Marggraf-Rogalla (ZV), Dr. Britta Meyer (ZV), Dr. Norbert Drieschner (ZV), Frau Dr. Adriana Reinecke (VDI), Dr. Anne Berghoff (ZV), Frau Dr. Cornelia Eckert (CUB), Dr. Sven Hauke (ZV), Herr Bunge (VDI) -
VDI Technologiezentrum GmbH (VDI),
Charité Universitätsmedizin Berlin (CUB),
ZytoVision GmbH (ZV)
Mit einem Kick-off Meeting am 19. März 2019 starteten die Charité Berlin und die ZytoVision GmbH ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Entwicklung eines innovativen Verfahrens für die Leukämie-Diagnostik.
Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter mit einer durchschnittlichen Zahl von Neuerkrankungen von 4 pro 100.000. Laut Deutschem Kinderkrebsregister erkranken deutschlandweit jährlich etwa 500 Kinder und Jugendliche an ALL. Nach derzeitigem Stand werden 85% der Erkrankten in der Ersttherapie, allerdings nur 50% der Rezidivpatienten (Wiederauftreten der Krankheit) geheilt. Die Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt in diesem Fall lediglich 50%, im Erwachsenenalter sinkt sie sogar unter 10%.
Ziel des dreijährigen Projektes ist die Entwicklung eines innovativen Diagnostikverfahrens für die akute lymphoblastische Leukämie (ALL). Das zu entwickelnde Verfahren soll Grenzen der aktuellen Diagnostik überwinden, die Anwendung neuer zielgerichteter Therapien vereinfachen, und somit den Behandlungserfolg, insbesondere von Rezidivpatienten erhöhen, und Therapienebenwirkungen minimieren.
Die verbesserte MRD-Diagnostik (MRD = minimale residuelle Resterkrankung) soll der optimalen Therapiesteuerung des individuellen Patienten dienen, wodurch Spätfolgen reduziert, Heilungserfolge deutlich erhöht, sowie Kosten durch Fehlbehandlungen vermindert werden sollen. Die Entwicklung des kombinierten Verfahrens wird schwerpunktmäßig auf Seiten der Charité erfolgen während sich die Forscher der ZytoVision auf die Entwicklung kombinationsfähiger FISH-Produkte für ALL-relevante Gene fokussieren.
Die final entwickelten Produkte werden zum Projektende im Rahmen einer klinischen Machbarkeitsstudie von der Charité eingesetzt und bewertet. Mit dem angestrebten Verfahren soll es möglich sein, bis zu 2.000 Zellen/Sekunde zu typisieren, was bei einem ausreichenden Stichprobenumfang eine hinreichende Sensitivität für die MRD-Diagnostik ermöglicht.
Das Projekt der Charité Berlin und Zytovision GmbH wird vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative KMU-Innovativ/Medizintechnik mit knapp 900.000 € unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der Zytovion GmbH unter Downloads.