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RWE Innogy wählt Bremerhaven als Offshore-Basishafen

11.05.2010
Pressemitteilung RWE Innogy vom 10. Mai 2010

* Verträge mit Terminalbetreiber Eurogate unterzeichnet
* Errichtung des Offshore-Windparks Nordsee Ost ab 2011

RWE Innogy und die Eurogate Container Terminal Bremerhaven GmbH haben heute (10. Mai 2010) die Verträge zur Nutzung von Flächen im Container-Hafen in Bremerhaven unterzeichnet. RWE Innogy wird dieses Areal ab nächstem Sommer als Basishafen für die Errichtung ihres Offshore-Windparks Nordsee Ost 1) nutzen. Die Pachtverträge sehen eine Laufzeit von zwei Jahren vor und umfassen Flächen von maximal 17 Hektar und einer direkt angrenzenden Kaje von bis zu 400 Metern auf dem Container-Terminal 1 in Bremerhaven. Von hier aus sollen ab nächstem Jahr insgesamt 48 Windturbinen der 6 Megawattklasse samt Fundamente vormontiert, verladen und zur Windparkfläche rund 35 Kilometer nördlich von Helgoland transportiert werden.

Im Jahr 2013 soll der Offshore-Windpark Nordsee Ost mit einer installierten Leistung von 295 Megawatt in Betrieb gehen. Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy: „Eurogate bietet uns in Bremerhaven sehr gute Voraussetzungen für den Bau unseres ersten deutschen Offshore-Windparks. Denn wir brauchen sehr große Flächen und vor allem die notwenige Infrastruktur, um unser Konstruktionsschiff Seabreeze einsetzen zu können. Bremerhaven hat sich sehr früh auf diesen neuen Industriezweig eingestellt. Von dieser vorausschauenden Entscheidung profitiert jetzt nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Offshore-Industrie insgesamt.“

Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Geschäftsführung Eurogate: "Wir freuen uns sehr, dass sich RWE Innogy für unseren Terminal in Bremerhaven entschieden hat. Der Standort ist bestens geeignet für den Umschlag von großen Windkraftanlagen. Die Abfertigung von großen Containerschiffen wird durch diese Übergangslösung nicht beeinträchtigt. Der Containerumschlag ist und bleibt unser Kerngeschäft. Der Umschlag von Windkraftanlagen ist jedoch eine große Chance für die Zukunft Bremerhavens. Dazu leisten wir einen Beitrag." Zur Umsetzung ihrer ehrgeizigen Offshore-Pläne hatte RWE Innogy Ende letzten Jahres bei der koreanischen Werft Daewoo den Bau von speziellen Offshore-Konstruktionsschiffen in Auftrag gegeben. Die Fertigstellung des ersten Schiffes mit einem Auftragswert von rund 100 Millionen Euro ist für Herbst 2011 vorgesehen. Es soll beim Bau des Windparks Nordsee-Ost zum Einsatz kommen. Um dieser Art Konstruktionsschiff ein uneingeschränktes Arbeiten im Hafenbereich in Bremerhaven zu ermöglichen, muss der Untergrund des Liegeplatzes verstärkt werden. Diese Baumaßnahme wird in Zukunft nicht nur von RWE Innogy, sondern auch von weiteren Unternehmen und Schiffen genutzt werden können. Darüber hinaus müssen die Flächen auf dem Container Terminal freigeräumt werden. Das bedeutet, dass Eurogate die auf der Fläche stehenden Container versetzen sowie einige Containerbrücken umklemmen und nach Norden verschieben wird. Ebenso wird RWE Innogy Büroräumen mit rund 50 Arbeitsplätzen anmieten.

Der Senator für Wirtschaft und Häfen verwies darauf, dass von seinem Hause 3,5 Millionen Euro zur Ertüchtigung der Kajenanlage für den Offshore-Umschlag zur Verfügung gestellt worden sind. Martin Günthner: „Die Offshore-Verschifffung ist ein wesentlicher Baustein, um Bremerhaven als Top- Adresse der Windenergie dauerhaft zu etablieren. Die jetzt gefundene Lösung sichert zeitgerecht die weitere Entwicklung. Die dauerhafte Perspektive liegt in einem eigenen Offshore-Hafen. Hierfür will der Senat noch vor den Sommerferien die Standortentscheidung treffen.“

Jörg Schulz, Oberbürgermeister Bremerhaven: „Durch die gute Kooperation zwischen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, unseren Hafenplanern von bremenports sowie dem Hafenbetreiber Eurogate ist es gelungen, in kurzer Zeit auf die logistischen Anforderungen von RWE Innogy einzugehen. Mit Unterstützung des Landes Bremen werden wir die Infrastrukturen für den Umschlag der großen Windenergieanlagen herstellen. Unsere langfristig angelegte Strategie für den Windenergiestandort Bremerhaven wird kontinuierlich umgesetzt und hier wird offensichtlich, dass die notwendigen Kompetenzen in den Bereichen Windenergie und Logistik in Bremerhaven vorhanden sind und die notwendigen Kooperationen eingehen. Die Nutzung des Südens des Containerterminals stellt eine gute Übergangslösung dar, parallel arbeiten wir mir Hochdruck an der Realisierung des Offshore-Terminals im Süden Bremerhavens und ich bin mir sicher, dass wir dort ebenfalls zu einer erfolgreichen Umsetzung kommen werden."

Im neugeschaffenen Offshore-Basishafen werden die Komponenten der Windkraftanlagen gelagert, vormontiert und umgeschlagen. Die tatsächliche Errichtung des Windparks beginnt mit dem Setzen der Fundamente in einer Wassertiefe von 22 bis 25 Metern. Dazu wird das Installationsschiff wöchentlich mit je zwei Fundamentstrukturen auslaufen. Später erfolgen dann der Transport und die Installation der eigentlichen Windturbinen. Mit einer Länge von 109 Metern und einer Breite von 40 Metern kann das Konstruktionsschiff bis zu vier Turbinen der Multi-Megawattklasse gleichzeitig transportieren und anschließend errichten. Satelliten gesteuert wird es zentimetergenau für die Bauarbeiten auf See fixiert und ist in der Lage in Wassertiefen von über 40 Meter zu arbeiten.

Neben der Errichtung des Offshore-Windparks Nordsee Ost plant RWE Innogy den Bau des Windkraftwerks Innogy Nordsee 1, der rund 40 Kilometer nördlich von Juist mit einer installierten Leistung von rund 1.000 Megawatt entstehen soll. Die Genehmigung für dieses Projekt wird noch in diesem Jahr erwartet. Bereits in 2015 soll auch Innogy Nordsee1 teilweise ans Netz gehen. Die Gesamtinvestition für dieses Projekt liegt bei rund 2,8 Milliarden Euro. Zurzeit betreibt RWE Innogy bereits Offshore-Parks in Großbritannien und Belgien mit einer Leistung von 158 Megawatt. Weitere 250 Megawatt sind derzeit vor der südostenglischen Küste in Bau. 1) Die Europäische Union unterstützt die Realisierung von Nordsee-Ost im Rahmen des European Energy Programme for Recovery (EEPR) als eines der Leuchtturmprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien mit insgesamt 50 Millionen Euro. 

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