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Erfolgreicher Auftakt des Lebensmittelforums in Bremerhaven

11.06.2015, Autor: BIS
Wer nicht online geht, verpasst den Anschluss
Wer nicht online geht, verpasst den Anschluss. Das ist das Fazit des ersten Lebensmittelforums, das in Bremerhaven zum Thema ‚Online-Handel und Online-Marketing‘ stattfand. Es wird nicht erwartet, dass das Einkaufen im Internet den Supermärkten und Einzelhändlern massiven Schaden zufügen wird.


Trotzdem war die Einigkeit unter den 120 Teilnehmenden des ersten Lebensmitteforums in Bremerhaven groß, dass neue Trends schlagartig kommen können. „Es passiert von heute auf morgen, und schon war das Kleidershopping im Internet Normalität“, erinnert Sohrab Mohammed, der mit seiner Firma Reishunger erfolgreich Reis vertreibt. Reisen und Elektroartikel führen die Liste der beliebtesten Interneteinkäufe an. Lebensmittel bilden das Schlusslicht. Bei einem Gesamtumsatz von 165 Milliarden Euro für Lebensmittel pro Jahr entfallen lediglich 1,45 Milliarden auf den Einkauf mittels Mausklick. „Da bewegen wir uns noch in einer homöopathischen Dosis“, kommentiert Mark Sievers, Leiter der Abteilung Handel und Konsumgüter bei dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG, das Einkaufverhalten der Deutschen. „In Frankreich, USA und Großbritannien nutzen bereits viel mehr Menschen die Möglichkeit, Lebensmittel im Internet einzukaufen und sich nach Hause liefern zu lassen.“ Dass dies in Deutschland bisher eher die Ausnahme ist, liegt an der sehr guten Infrastruktur. Der Weg zum nächsten Supermarkt ist selten weit. Die Frage nach der Qualität der Produkte dominiert dabei die Sorge, wie mein Einkauf im Internet bei mir zu Hause ankommen könnte. So ist es vor allem Tierfutter, das gerne online eingekauft wird und per Lieferung an die Haustür kommt, gefolgt von Kosmetika, Kaffee und Tee sowie Spirituosen. Insbesondere der Weinhandel ist im Internet zusehends beliebter.

„Wenn Produkte direkt vom Hersteller gekauft werden können, ist das Vertrauen größer als von einem Großhändler“, erklärt Sohrab Mohammed seinen Erfolg, Reis zu verkaufen. Die pünktliche und vollständige Lieferung ist dann vor allem entscheidend darüber, ob der Service als gut empfunden und wieder in Anspruch genommen wird. Wer Ware zu spät oder ohne vorherige Information unvollständig erhält, hat den Kunden häufig für immer verloren. Denn der Online-Markt bietet sofort Alternativen.

Die Kommunikation hat sich wesentlich verändert, seit dem es nicht mehr nur noch um das Platzieren von Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften und das Schalten von Werbespots im Hörfunk und Fernsehen geht. Der Konsument steht auf gleicher Augenhöhe wie der Verkäufer und kann den Ruf einer Marke oder eines Produktes maßgeblich beeinflussen. Das Loben oder Kritisieren ist im Internet ein wichtiges Kriterium. Jeder Käufer kann seine Erfahrungen im Internet veröffentlichen und übt damit Einfluss aus. Das Werbung im Internet viel flexibler sein kann und schneller reagieren muss, verdeutlichte Maria Tasso, Marketingexpertin vom Online-Reiseportal Expedia. Reisen werden inzwischen auch über Tablets und Smartphones gebucht. E-commerce ist unbegrenzt. Zu jeder Zeit, an jedem Ort können heute Einkäufe getätigt und Reisen gebucht werden. Die Deutsche See macht erste positive Erfahrungen mit dem Online-Verkauf von frischem Fisch, sicherlich einem der sensibelsten Lebensmittel, die man im Internet kaufen kann. Wer heute in Berlin oder München seinen Fisch per Mausklick einkauft, hat ihn morgen garantiert frisch auf dem Tisch. „Es ist ein ergänzender Markt, der zusätzliche Absatzchancen ermöglicht“, fasst Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Markenverbandes die Ergebnisse des ersten Lebensmittelforums zusammen, „ohne dass deswegen die Nahversorgung gefährdet sein wird.“

Die veranstaltende Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) zeigte sich mit der Premiere des neuen Formats sehr zufrieden. Mit 120 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet war die Veranstaltung ausgebucht. „Das Thema Online-Handel hat den Nerv genau getroffen“, sagt Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS. „Es ist auch in Zeiten des Internets wichtig, sich persönlich zu treffen und auszutauschen.“ Das Lebensmittelforum soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

www.lebensmittelforum-bremerhaven.de

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