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14-jährige Leonie tanzt der ganzen Welt etwas vor - Hip-Hop-EM im Sommer in Bremerhaven

17.01.2018, Autor: Tobias Schwerdtfeger
Licht aus, Musik an, Vorhang auf und raus auf die Bühne. Dort ist die 14-jährige Leonie Brouwer-Pohlenz nicht mehr zu halten.

Die Bremerhavener Gymnasiastin ist eine der besten Hip-Hop-Tänzerinnen der Welt. Das hat ihr neben einem Werbevertrag für einen großen Nudelhersteller sogar eine Rolle in einem Kinofilm beschert. Im Sommer tritt sie bei der Europameisterschaft in ihrer Heimatstadt an.


Dreimal so viele Titel wie Lebensjahre  

„Nein, nein, du musst da wirklich richtig explodieren“, sagt Feriz Sula und lässt die ausgestreckte Hand blitzschnell nach vorne zischen. Die Schultern des 27-Jährigen zucken. Sula schaut zufrieden in den großen Spiegel im Trainingsraum der Tanzschule Beer in Bremerhaven. Sein Gesichtsausdruck scheint sagen zu wollen: Mach das erstmal nach. Der Tanzlehrer wird beobachtet. Von einem blonden, schlanken Mädchen im Trainingsanzug. Es lächelt, Herausforderung angenommen. Dann dreht Sula die Musik auf. Und die Bewegungen des blonden Mädchens beginnen zu explodieren. „Sehr gut, du hast es“, sagt Tanzlehrer Sula zufrieden. Seine Schülerin ist die 14-jährige Leonie Brouwer-Pohlenz. Sie ist eine der besten Hip-Hop-Tänzerinnen der Welt, hat bereits dreimal so viele Titel gesammelt wie Lebensjahre. 


Erste Auftritte beim Basketball

Angefangen hat alles bei den Eisbären, Bremerhavens Erstliga-Basketballern. Genauer gesagt in den Pausen der Spiele, denn da hatte Leonie ihre ersten Auftritte. Da war Leonie gerade fünf Jahre alt. „Ich war Cheerleaderin bei den Minis“, sagt sie. 20 Sekunden Auftritt. Die haben Feriz Sula gereicht. „Ich habe sie gesehen und gedacht, dass aus diesem kleinen Mädchen mal etwas wird. Ich wollte sie unbedingt trainieren.“ So kam es. Und mit dem Training der Erfolg. Aktuell ist sie Vize-Weltmeisterin der Junioren im Solo-Tanz – und das bereits zum dritten Mal in Folge. Im vergangenen Jahr gewann sie gemeinsam mit ihrer Bremerhavener Tanzpartnerin Denise Meyer den Weltmeisterinnen-Titel im Duo. Beim gemeinsamen Training mit Tanz-Coach Feriz Sula will sich Leonie den letzten Schliff holen. „Immer nur Vize-Weltmeisterin im Solo zu werden, gefällt mir nicht“, sagt sie und lächelt.


14 Stunden Training in der Woche

14 Stunden in der Woche verbringt Leonie damit, ihre Schritte zu verbessern, an Choreografien zu feilen. „Meistens trainiere ich zweimal am Tag“, sagt die Achtklässlerin, die in Langen bei Bremerhaven das Gymnasium besucht. Zwei Minuten Vollgas reichen. Dann schnauft die Schülerin ganz schön kräftig. „Anstrengend“, sagt sie und fächert sich Luft zu. Ab und zu gibt es in der Schule mal eine blöde Bemerkung. Ist ja nur tanzen, sagen sie dann. Kann ja nicht so anstrengend sein. „Ist es aber. Der ganze Körper ist angespannt“, sagt Leonie. Oft stecke hinter den Bemerkungen auch nur Neid, ist sie sich sicher. Etwa, wenn sie mit dem US-Mega-Star Justin Bieber auf der Bühne steht und in seiner Show tanzt. Für den gemeinsamen Auftritt bei einem Konzert im November 2016 in Frankfurt hatte sich Leonie mit ihrer Duo-Partnerin beworben – und ist genommen worden. „Da war ich ganz schön aufgeregt“, sagt sie. „Vorne stehen die kreischenden und weinenden Mädchen und ich stehe neben ihm auf der Bühne.“ Ob Bieber jedoch etwas mit Bremerhaven anfangen konnte, weiß Leonie nicht. „Ich habe ihm gesagt, woher ich komme. Er wollte es vor der Show wissen.“


Vorteile beim Vokabeln lernen

Wenn wieder Wettkämpfe anstehen, dann fehlt Leonie auch mal in der Schule. Geschenkt bekommt sie aber nichts, darauf legt sie Wert. „Ich muss alle Sachen nacharbeiten.“ Und dabei helfen ihr das Tanzen und das Einstudieren von langen Choreografien sogar. „Ich kann mir deswegen zum Beispiel total gut Vokabeln merken.“

Ihren letzten großen Auftritt hatte Leonie nicht auf der Tanzbühne, sondern auf der Kinoleinwand. In Helene Hegemanns Film „Axolotl Overkill“ hat Leonie eine Nebenrolle gespielt. Und sie durfte das tun, was sie am besten kann: tanzen nämlich. „Das war total cool“, erinnert sie sich. Die Regisseurin hat Leonie beim Zappen im Fernsehen entdeckt. Bei der Pro 7-SAT1-Tanzshow „Got to dance“ kam Leonie bis ins Finale. „Das hat sie wohl gesehen. Wir haben uns dann in Berlin getroffen, und ich habe die Rolle angeboten bekommen.“


Werbegesicht in Nudel-Spot

Ohnehin hat die 14-Jährige bereits eine Menge Medienerfahrung. In einem Werbespot für einen italienischen Nudelhersteller spielt sie die Hauptrolle. „Als Nachfolgerin von Steffi Graf. Die hat davor den Spot gemacht“, sagt Leonie. Das sei im Übrigen noch ein Grund mehr, auch im Einzeltanz endlich die Nummer 1 der Welt zu werden. Den Preis des Bekanntseins zahlt die junge Bremerhavenerin gerne. In der Stadt wisse man ohnehin, wer sie ist. „Und neulich bin ich in Berlin mal in einem Supermarkt angesprochen worden. Ob ich nicht die aus dem Kino sei. Dann musste ich ein Autogramm geben. Das war schon irgendwie lustig“, sagt sie.


Chance auf großen Titel in Bremerhaven

Star-Allüren hat die Bremerhavenerin trotz aller Titel und Auftritte nicht. „Ich bin einfach ich, Leonie. Und am liebsten treffe ich mich mit meinen Freundinnen und gehe mit ihnen in die Stadt.“ Ob sie aus ihrem Talent auch später mal ihren Beruf machen möchte, das weiß Leonie noch gar nicht. „Mein Vater sagt, ich könnte auch gut singen.“ Statt Showbühne und großem Auftritt kann sich Leonie aber auch ein ganz anderes Leben vorstellen. „Ich interessiere mich total für Medizin.“


Wunsch: EM- und WM-Titel in der Heimatstadt holen

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Vermutlich gesäumt von vielen Titeln. Und zwei hat sie besonders im Blick: Europameisterin und Weltmeisterin. Die Umstände sind zumindest prima. Die Meisterschaften finden nämlich dieses beziehungsweise nächstes Jahr jeweils in Bremerhaven statt. Vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2018 kann Leonie in ihrer Heimatstadt um den EM-Titel tanzen. Erwartet werden mehr als 2.500 Tänzer aus den Bereichen Hip-Hop, Breakdance und ElectricBoogie. Im Oktober 2019 wird sie dann bei den Weltmeisterschaften den nächsten Angriff auf die Weltspitze starten. Mit Erfolg? „Wenn sie einen guten Tag hat, dann kann sie alles schaffen“, ist sich Tanz-Trainer Feriz Sula sicher. 

 

Pressekontakt:

Tim Brouwer-Pohlenz, +49 177 5550110, timphlnz@hotmail.com

 

Infos zur EM und WM in Bremerhaven: https://tanzschule-beer.de/Veranstaltungen_Alle_103/Europa-Meisterschaft-Hip-Hop-Breakdance-EletricBoogie_422?oswsid=mfiruqgu70h76m5n0j1q008jn1

 

Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen arbeitet ähnlich wie ein Korrespondentenbüro. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden.

Auf www.pressedienst.bremen.de gibt es alle bis August 2016 veröffentlichten Artikel. Alle aktuellen Artikel ab August 2016 finden Sie auf der Seite der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.

Bei Fragen schreiben Sie einfach eine E-Mail an pressedienst@bremen.de

 

Hinweis zum Bilddownload in der Marginalspalte: Das Bildmaterial ist bei themengebundener Berichterstattung und unter Nennung des jeweils angegebenen Bildnachweises frei zum Abdruck.

 

Bildunterschriften
Foto 1: Leonie Brouwer-Pohlenz ist eine der besten Hip-Hop-Tänzerinnen der Welt. © WFB/Jörg Sarbach

Foto 2: Feinschliff: Tanztrainer Feriz Sula feilt mit Leonie Brouwer-Pohlenz an der Choreografie. © WFB/Jörg Sarbach

Foto 3: 14 Stunden in der Woche trainiert Leonie Brouwer-Pohlenz. Ihr Ziel: der WM-Titel. © WFB/Jörg Sarbach

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